Psychodrama-Gruppentherapie mit Kindern (KID)
„Historisch ging das Psychodrama aus der Grundlage des Spiels hervor. Das Spiel gab es seit jeher, es war immer da; es ist älter als die Menschheit, es hat das Leben des Organismus als einen seiner Überflüsse begleitet, das Wachstum und die Entwicklung vorausahnend… Aber eine neue Sicht des Spiels entstand, als wir in den Jahren vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges anfingen, in den Gärten und Strassen Wiens mit Kindern zu spielen: das Spiel als ein Prinzip der Selbst-Heilung und Gruppentherapie, als eine Form des ursprünglichen Erlebens; … Spiel als Phänomen sui generis, ein positiver Faktor verbunden mit Spontaneität und Kreativität. Das Spiel wurde von uns allmählich losgelöst … und zu einem methodischen, systematischen Prinzip geformt. Es hat uns zum „Stegreiftheater“ geführt und später zum therapeutischen Theater, das im Rollenwechsel, im Psychodrama und im Soziodrama unserer Zeit seinen Höhepunkt erreichte.“ (J.L. Moreno. Gruppenpsychotherapie und Psychodrama. Thieme Verlag. Stuttgart 1973. S.80 f.)
Es wurde später mehrfach ergebnislos versucht das Psychodrama mit dem beschriebenen elaborierten Gruppenkonzept in die therapeutische Arbeit mit Kindern einzuführen. Erst mit der konsequenten Rückbesinnung auf die Grundlage des kindlichen Spiels konnte ein ausgearbeitetes Gruppenkonzept in der Therapie mit Kindern entwickelt werden (A. Aichinger/W. Holl. Psychodrama-Gruppentherapie mit Kindern. Matthias-Grünewald-Verlag. 1997)